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6. Zistersymposium in Suhl    

Nachlese / Rückblick auf das 6. Cister-Symposium in Suhl von Andreas Wetzel

Um es vorweg zu sagen: Es war ein großartiges Wochenende !

Wir wurden am Freitag abend mit einem Glas Sekt von Doris Eckhardt begrüßt und auf das Symposium eingestimmt. Zum Auftakt referierte Dr. Josef Focht vom Institut für Musikwissenschaft der Uni München über die Entwicklung, Terminologie und Systematik der barocken und modernen Cister.
Was mir davon hauptsächlich in Erinnerung geblieben ist, war die Feststellung, dass die Cister, anders als bei den Geigen, Bratschen, Cellis, etc. nie eine instrumentenbauliche Standardisierung erfahren hat. Das bedeutet, wenn ich das richtig verstanden habe, dass es keine fixen Merkmale gibt, die man unbedingt einhalten muss, um eine Cister zu bauen. Auch beim Klang ist eine große Bandbreite möglich und erwünscht (im Gegensatz zum Geigenbau, bei der die Geigen so gebaut werden, dass sie möglichst an das Original-Ideal der Geigen aus Cremona anschließen).
Die an den Vortrag anschließenden Fragen zeigten, dass das Thema auf großes Interesse stieß. Es wäre Klasse wenn dieser Vortrag bald in gedruckter Form oder online veröffentlicht werden würde und für alle nachlesbar wäre.

Nach dem Vortrag ging es zum Musikanten-Dinner. Für diejenigen, die Verpflegung im Hotel gebucht hatten, gab es Thüringer Spezialitäten vom Buffet. Den „Externen“ gelang es nach einiger Wartezeit à la Carte zu bestellen. Beim Essen wurden alte Bekanntschaften vertieft und neue geschlossen.
Anschließend ging es quasi nahtlos mit der Waldzither-Session des Musikantenstammtisches weiter. Jürgen Claus stimmte ein paar Volkslieder an und es entwickelte sich ein reges musizieren und singen.
Neben den diversen Waldzithern waren auch Nicos´ Banjo und Joachims´ Geige zu hören. Alles in allem: in gelungener Einstieg in das musikalische Wochenende !

Am Samstag vormittag gab es folgende Workshops: „Neue Freiheit für die rechte Hand“, angeboten von Tim. „Neue Griffvarianten für die Waldzither“ von Joachim, und „Banjo-Picking für Waldzither“ von Nico.
In Tims Workshop wurde eine Spieltechnik vorgestellt, bei der die Bass-Saiten mit dem Daumen, ähnlich wie beim Slappen mit auf dem E-Bass angespielt werden und die Melodie-Saiten mit der Oberseite des Nagels am Mittelfinger einzeln angespielt werden. Eine Spielweise welche ziemliche Übung mit Hilfe eines Metronomes bedarf; wenn sie aber mal funktioniert eine sehr reizvolle Wirkung hat, wie wir an Tims Spiel sehen konnten.
Bei den Griffvarianten von Joachim wurde das Transponieren in andere Tonarten vorgestellt und Griffvarianten, über das ganze Griffbrett verteilt, vermittelt. Ein hochinteressantes Thema für die schon etwas fortgeschritteneren Waldzither-Spieler.
Das Banjo-Picking von Nico vermittelte Einblicke ins Zupfen und machte Lust auf eine Spielweise die man üblicherweise vom Bluegrass kennt. Zupfmuster wie Forward-Roll und Backward-Roll, Forward-Reverse und Mixed-Roll wurden anhand von Arbeitsblättern und Songbeispielen vermittelt. Ein Klasse Workshop der Appetit auf mehr machte.
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